Donnerstag, 15. Juli 2021
Chris Zintzen: Bodenlose Kisten – Raum als Objekt und Lücke | Zur Ausstellung Lotte Lyon: Hard Opening
Sonntag, 6. Juni 2021
das hündchen - Mit einer Zeichnung von Friederike Mayröcker
Ohne Punkt
Arachne im Netz
Landschaft wie diese
Erstdruck: Schwerpunktheft “Friederike Mayröcker” der Literaturzeichrift MATRIX 28/2012, hg. von Theo Breuer, Pop-Verlag, Ludwigsburg.
das hündchen
es sei, so sie, ein erstaunen gewesen,
es sei, als hätten wir's gewusst,
es sei ein hin- und hergeworfner ball, ein bild gewesen:
zwischen ihr und ihm
sei die idee des hündchens, mit dem sie über hügel stiebe,
sei schieres bild geblieben;
sei beiden leibhaft unvereinbar erschienen
mit der täglichen fährtenlese des zu schreibenden.
und als er dann jäh fort gewesen,
und wir weder worte des nachrufs noch des trostes gekonnt,
und wir das figürchen genommen – blau geäderte weisse keramik (delft gedacht) –
und es ein kauernd aufmerkendes hündchen gewesen
und dies ihr statt der worte als ein zeichen geschickt.
und so war das hündchen, wie sie dann schrieb, aus dem simplen ding
und wieder ein lächelndes thema geworden
und sie inbegriffen wie auch ihn erinnernd,
und sie uns (das echte haarichte tier und mich) grosszügig eingelassen
in jenes motiv via stetig erneuerter briefe und skizzen.
Mittwoch, 2. Juni 2021
Hörtipp: "Zukunft einer Vision" in DIAGONAL, 05.06.2021
Update: ➾Direktlink zum Beitrag
Diagonal Stellt Vor - Das Magazin zum Monatsanfang
Will Eisner & Graphic Novels ++ Krüger, Pardeller & die Seestadt ++ Wiener Neustädter Kanal Suite ++ Filmfestivals nach Corona ++ Dokfilm "Colectiv" ++ Diagonals feiner Musiksalon: black midi - "Cavalcade"
Das Buch als Kunst: "Zukunft einer Vision"
Aspekte zu Kunst im öffentlichen Raum, Urbanistik, Lebenswelt und Geschichte der Seestadt auf dem Areal des Flugfelds Aspern. Wien: Schlebrügge.Editor 2020.
Donnerstag, 29. April 2021
Zwischen Kieseln
Bachstelze: weiss-schwarz,
federt zwischen Kieseln
schnellt flusswärts: Dschiwid.
Radtraining, 21.04.2021
Montag, 19. April 2021
Montag, 12. April 2021
Conference: Alptraum(a). Alps, Summits and Borderlands in German-speaking Culture
Date:
14 April 2021, 2.00pm - 16 April 2021, 6.00pm
Institute:
Institute of Modern Languages Research, School of Advanced Study, University of London
Type:
Conference / Symposium
Venue:
Online
Update
Description
Feared and revered, the Alps have long held captive the European cultural imagination. From the classical period to the modern day, the Alps have served as inspiration for individuals working across a broad range of media. Seen on the one hand by policy makers as marginal, in cultural and biological terms they are highly diverse. Often cast as a boundary between northern and southern Europe, the Alps have facilitated intercultural and transnational exchange for centuries. Whilst the great alpine passes have allowed for the transfer of troops, pilgrims and traders since ancient times, modern feats of engineering allow for fast transportation under the mountains themselves. Ease of access comes at a heavy price: whilst respect for biological diversity motivates one mode of engaging with the Alps, the availability of exploitable natural resources motivates another. As a result, the Alps stand at the acute end of global warming. Though they have been long seen as the home of crisp air and clear waters, shrinking glaciers and receding forests testify to the mountains’ susceptibility to the escalating climate crisis.
In cultural terms the Alps act as a foil for broader debates that are defined by a tension between the beautiful and the dangerous, and between light and dark. This can be traced through cultural productions across genre and media. As Uwe Hentschel (2002) outlines, the mountains were the fundamental contributing factor to the Alps being cast as Arcadia by travellers in the 18th and 19th centuries, an image undermined by the harsh realities of life and high levels of poverty that travellers witnessed. The poetry and paintings of the Romantics depict a sublime landscape, but one that threatens those who occupy it. Likewise, whilst Heimat- and Bergfilme celebrate the mountains in a way that recalls the writing of Johanna Spyri, their volatile nature makes life there highly fragile. In more recent works this tension intensifies: the dark undercurrents of European history explode in Alpine settings, exposing the interplay of topics including: historical antisemitism and the Holocaust; man-made and natural catastrophe; and human fragility and resilience.
Whilst studies edited by Beniston, Hughes and Vilain (2011) and Barkhoff and Heffernan (2010) have examined the role of the Alps in generating national identity and mythology in Austria and Switzerland respectively, this conference proposes a transnational and transdisciplinary consideration of alpine and peripheral space.
Programme [PDF]
Participation is open to all and is free of charge. Advance registration is essential.
Conference organisers: Richard McClelland (Bristol) and Andrea Capovilla (IMLR, London)
This conference is sponsored by the Ingeborg Bachmann Centre for Austrian Literature & Culture at the IMLR, and the Austrian Cultural Forum, London
➾ Home
Freitag, 2. April 2021
Count the countless (Koan Cards 05)
How many hairs do you have on your head?
How long is your hair?
The ocean is full of water, there are many clouds in the sky. On the mountain there are numberless trees, and on one head there are many hairs. so form is emptiness and emptiness is form.
Kōan Cards 05
#5/365
02.04.2021
Mittwoch, 27. Januar 2021
Montag, 25. Januar 2021
Das litblogs-"Lesezeichen" ist erschienen!
Lesezeichen, Ausgabe 04/2020 vom 25. Januar 2021.
In dieser Ausgabe:
talmudesque is a paper size manipulation series – Gefälscht und doch original – Das mit dem Wasser und dessen Lassen – Wie eine Taube nebst Hosenbeinen ins Bild rückt – Mein lieber Herr Gesang, – Preis sucht Autor – Order is a question of perspective –Ein halbwegs aufmerksames Aha. Soso. Jaja. Naja. Ochjo zu Corona – Damenhüte als Barrieren zwischen Kunst und Betrachter – elementare Darbietungen Neuer Musik – sprachlicher Gang in die Mathematik – uvam. …
INHALT:
- [talmudesque]
von Hartmut Abendschein
in: taberna kritika - Original und Fälschung
von Guido Rohm
in: Guido Rohms gestammelte Notizen - Wasserlassen
von Rittiner & Gomez
in: isla volante - eine taube
von Andreas Louis Seyerlein
in: particles - Wordsworth Colportage
von Hans Thill
in: der goldene fisch - Finalistenlyrik
von Konstantin Ames
in: der goldene fisch
- [talmudesque]
- Form, 03
von Chris Zintzen
in: panAm productions - Nix zu Corona. Oder: Der einzig mögliche schöne Tod
von Norbert W. Schlinkert
in: Nachrichten aus den Prenzlauer Bergen! - „Die leidige Theaterhutfrage“
von Barbara Denscher
in: flaneurin - Zwischen Titanic und Tinnitus
von Jörg Meyer
in: schwungkunst - 1/21 – abandoned thread
von Marianne Büttiker
in: tempo fugato
- Litblogs.net – Literarische und künstlerische Weblogs, hg. von Hartmut Abendschein, Markus Hediger und Chris Zintzen, Bern / Wien 2004-2021
Ausfahrt
Aufnahme: 22.01.2021, Donau bei Nussdorf (im Hintergrund Otto Wagners Schleusengebäude beim Nussdorfer Wehr)
Sonntag, 24. Januar 2021
Samstag, 23. Januar 2021
Donnerstag, 21. Januar 2021
Deich
Wo Nord- und Ostsee unerreichbar sind,
erstreckt sich das Reich der Deichgrafen
entlang der Donau.
Böhmen liegt wirklich am Meer.
Aufnahme: Schönau, Nationalpark Donauauen, 20.01.2021
Mittwoch, 20. Januar 2021
Freitag, 15. Januar 2021
Kormoran, ein Tausendstel
Was bedeutet das Tausendstel einer Sekunde?
Und was vollzieht sich in diesem Zeitraum?
Wie viele Gedanken passen in einen solchen Moment?
Die Geschwindigkeit des Kormorans lässt den Augenblick eines menschlichen Wimpernschlags souverän hinter sich.
Aufnahme: 13.01.2021, Klosterneuburg
Mittwoch, 13. Januar 2021
Möwen und Schreiben und Zweifeln
"Möwen als Mittler zwischen Wasser und Land und Luft."
Dies wäre unsere hehre und sehr menschliche Interpretation. Und dies wäre die Suggestion, die die westliche Poesie nahelegen würde, denn es klingt gut und "schön" und spricht davon, wie unsere Fantasie das Sosein durch Überschüsse koloriert.
Was bleibt indes, wenn wir die kulturell übernommene Theatermaschinerie stillstellen und uns ganz auf diesen Moment der realen Wahrnehmung konzentrieren, ganz ohne Intention und ohne Zuschaltung von ästhetischen und konzeptuellen Effekten?
Es bleiben die Möwen und es bleibt die Faszination durch die Grazie und Schönheit ihres Flugs. Dies zu sagen, erscheint banal, tautologisch und nachgerade unoriginell. Ein Verstoß gegen die Regeln der musischen Welt.
Was aber gewinnt eine Kunst, die ungeprüft überkommene Konzepte wiederholt, die auf bekannte Effekte zurückgreift und die das Sosein à la manière de x oder y illustriert?
Sehen schließt das Fragen mit ein
wie Sprechen das Überwinden des Zweifels.
Aufnahme: 11.01.2021, Donau (Wien, Albern)
Dienstag, 12. Januar 2021
Graugänse
Die Graugänse sind wieder da! - Mit Möwen, Enten und Kormoranen bilden sie an den sonnigen Ufern östlich der Stadt eine lärmende, höchst lebendige Vogelkolonie: Putzen, palavern und rangeln. Man ist unter sich.
Aufnahme: 11.01.2021
Mittwoch, 2. Dezember 2020
Dienstag, 1. Dezember 2020
Montag, 30. November 2020
Mittwoch, 11. November 2020
Ilse Aichinger: Nachruf (Martin)
Gib mir den Mantel, Martin,
aber geh erst vom Sattel
und lass dein Schwert, wo es ist,
gib mir den ganzen.
Aichinger decouvriert die von oben herab erteilte "milde Gabe" als Bestätigung und Festigung der ökonomischen und strukturellen Machtverhältnisse. Mit seinem jähen Perspektivwechsel zwingt uns dieses Gedicht, mit den Augen des Empfangenden zu sehen und "Mitmenschlichkeit" auf gleicher Ebene einzufordern.
Die Phrase des "auf Augenhöhe Kommunizierens" erscheint mit Aichingers Forderung, Mitleid müsse vom hohen Ross herabsteigen, in neuem Licht. Es geht um Hingabe, statt um Gabe. Es geht um Unmittelbarkeit ohne Kalkül. Es geht darum, auch den vermeintlich Schwachen als Unsresgleichen zu respektieren.
Dies ist nicht nur wider die Kultur der Betroffenheit und wider das Gutmenschentum, sondern auch wider die Spende als Steuervorteil und wider das "Gutsein" als Sprungbrett zum (persönlichen) Paradies.
Wir neigen dazu, uns in unserem Gutsein zu gefallen. Als Buchhalter unserer selbst rechnen wir uns unsere "milden Gaben" selbst am höchsten an. Dies zu erkennen, braucht nicht mehr als die Lektüre von vier Zeilen großer Literatur.