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Dienstag, 10. Mai 2022

Zu finden

 

© Chris Zintzen @ panAm productions 2022

© Chris Zintzen @ panAm productions 2022

© Chris Zintzen @ panAm productions 2022




Dem Reiher beim Jagen fotografisch nachstellen, bedeutet bisweilen, sich der Ausdauer des Tieres mimetisch anzuverwandeln. In guten Momenten bedeutet dies: unerschöpfliche Geduld. Doch Vorsicht: Diese Geduld wandelt sich unversehens in Stur- und Starrheit – lass ab, atme aus, wähle einen anderen Blickwinkel. 

In Begleitung des Hundes wirst du ohnehin nicht den raren Moment erfassen können, in welchem die halbstundenlange Phase des Starrens und Lauerns in das jähe Vorschnellen und Zupacken des Beutegreifens umschlägt. Sei's drum! – Indes ist der Vogel erstaunlich tolerant, was die Anwesenheit des Hundes anbelangt: Das Herumplantschen des Vierbeiners im Unkenpfuhl scheint den Reiher kaum zu irritieren. Die sich putzende Ente dahingegen sehr – sie bringt den Jäger wiederholt aus dem Konzept oder stört ihn wiederholt in seinem konzentrierten Lauern. Irritiert wird zur Ente geblickt, ungnädige Miene. 

Was ist ein Ereignis? – Und was gehört erzählt?

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Glück besteht womöglich darin, zu wissen, wo es zu suchen sei – und zu finden. 
Es muss nicht angespart oder aufgehäuft werden, sondern ist – als Potenzial – immer da. 

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Aufnahmen: 09.05.2022










Montag, 9. Mai 2022

da – dort – fort

 

Parus major © Chris zintzen @ panAm productions 2022

Parus major © Chris zintzen @ panAm productions 2022

Parus major © Chris zintzen @ panAm productions 2022





Iris der Kohlmeise (Parus major).













Aufnahme: 12.03.2022, Donauauen.




Montag, 2. Mai 2022

the crane, again, and still






Crane hunting / Vienna Wildlife, © Chris Zintzen @ pan Am productions 2022

 

Sag nicht "Unke", wenn du "Reiher" meinst. – Auf dem Wege der verdeckten Ermittlung kommst du immer ans Ziel, da auch das Ziel in der Suchbewegung und im Ereignis des Findens liegt. Es gibt kein anderes Ziel als das, beim Vorgang des Suchens zu lernen. – 

Wozu aber Lernen, wenn nicht für ein weiteres, dahinter liegendes Ziel? Für einen Horizont, der sich hinter dem aktuellen Horizont offenbart? – Das Versprechen der in die Unendlichkeit des atmosphärischen Dunstes gestaffelten Horizonte, wie sie das (christliche) Darstellungsformat der "Arkadischen Landschaft" suggeriert, ist zu prüfen. Die Gewissheit von der Beseeltheit der Welt wird auch von der Romantik eines Novalis als im Fortschreiten zu er-findendes "Neuland" in den Horizont projiziert: Dieser Horizont ist – wie in der Renaissance – diffus und fließend, als könne nur diese besondere Offenheit den Überschwang des beseelten Zustandes fassen. 

Die Konkretion des Hier und Jetzt, die vermeintliche Banalität des Gegenständlichen, das auf den ersten Blick als "bekannt" und "oft gesehen" anmuten mag, will uns zunächst der Illusion des "Surplus" berauben, da wir nur wiedererkennen, statt zu sehen. Die zeichnerische Arbeit "nach der Natur" bedeutet, den zu erfassenden Gegenstand zu studieren und sich ein Stück weit in diesen Gegenstand zu verwandeln, um ihn sozusagen von innen heraus, in seiner physikalisch bedingten Materialität, zu begreifen und zu gestalten. 

Ich erinnere mich an das Scheitern am zeichnerischen Studium einer Zwiebel, die auf besondere Art kein materieller Festkörper (etwa in Form einer Kugel), sondern eine zu körperlicher Festigkeit verdichtete Schichtung von hauchdünnen Membranen ist. Wie Peer Gynt arbeite ich mich an den formgewordenen Häuten ab und verliere dabei das Wesen der Zwiebel, das ich erfassen wollte. 

Vielleicht verhält es sich mit den hintereinander gestaffelten Horizonten ähnlich wie mit den übereinander liegenden Häuten der Zwiebel: Wir gehen von einem zum nächsten und hoffen, hinter der nächsten Horizontlinie oder unter der nächsten Haut befinde sich das "Wesentliche". 
Nie sind wir da, wo wir gerade sind, alles ist vorläufig. – 

Vielleicht bedarf es der Abkehr von dieser Perspektive, die nichts anderes als eine säkulare Variante des christlichen Heilsversprechens ist, um an jenen Punkt zu kommen, von welchem Pema Chödron in großer Radikalität spricht: an einen Punkt jenseits von Furcht und Hoffnung.
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Seit sechs Jahren steigen wir den Reihern nach. Sie finden sich nie, wenn wir absichtlich auf sie aus sind. So haben wir viele neue Bekanntschaften gemacht: Vorige Woche waren es die Elstern, die Schwanzmeisen und die Bachstelzen. Zuvor die Stare und die Falken. Die Wildgänse wurden dies Jahr verpasst, dafür haben wir die Zonen der Nachtigallen entdeckt und – heute – sogar erstmals einen dieser unscheinbaren Vögel im dichten Gestrüpp beobachten können. 

Die alte Dame, Spaziergängerin am Arm ihrer Tochter, übt sich im Pfeifen, gibt aber klein bei, als ihr die verborgene Nachtigall mit einem imitierten Kuckucksruf antwortet (Cuculiformes).

Auf dem Weg zu den Gelbbauchunken kommt mir der Reiher in die Quere: Offenbar haben wir das gleiche Ziel. Da sich Menschenlärm nähert, sind wir sämtlich fort: die Unken wieder unter den Seerosenblättern, der Reiher ins nächste Jagdquartier und auch ich – vielleicht ist auf der Wiese im Norden doch wieder ein Segelfalter anzutreffen?


Wien, den 2. Mai 2022. Das Notieren zu unterlassen, ist keine Lösung. 












Mittwoch, 13. Januar 2021

Möwen und Schreiben und Zweifeln

 

Möwen, Donau 2021-01-11 © Chris Zintzen @ panAm productions 2021

Möwen, Donau 2021-01-11 © Chris Zintzen @ panAm productions 2021



"Möwen als Mittler zwischen Wasser und Land und Luft."

Dies wäre unsere hehre und sehr menschliche Interpretation. Und dies wäre die Suggestion, die die westliche Poesie nahelegen würde, denn es klingt gut und "schön" und spricht davon, wie unsere Fantasie das Sosein durch Überschüsse koloriert. 

Was bleibt indes, wenn wir die kulturell übernommene Theatermaschinerie stillstellen und uns ganz auf diesen Moment der realen Wahrnehmung konzentrieren, ganz ohne Intention und ohne Zuschaltung von ästhetischen und konzeptuellen Effekten?

Es bleiben die Möwen und es bleibt die Faszination durch die Grazie und Schönheit ihres Flugs. Dies zu sagen, erscheint banal, tautologisch und nachgerade unoriginell. Ein Verstoß gegen die Regeln der musischen Welt. 

Was aber gewinnt eine Kunst, die ungeprüft überkommene Konzepte wiederholt, die auf bekannte Effekte zurückgreift und die das Sosein à la manière de x oder y illustriert?


Sehen schließt das Fragen mit ein 

wie Sprechen das Überwinden des Zweifels. 






Aufnahme: 11.01.2021, Donau (Wien, Albern)


Sonntag, 2. Februar 2020

Vorfrühling



Kaum wird es heller
verlassen die Vögel
den Dunstkreis der Stadt.

Ich suche vergeblich
meine Kolonie der Wildgänse,
Kormorane, Enten und Möwen.

Noch weiss ich nicht,
wo sie zu finden sein werden.
Warten allein ist nicht genug.

















Wien, den 01.02.2020

Samstag, 30. November 2019

Graugänse | fort - da



Gewöhnt daran, dich fort zu wünschen,
magst du damit beginnen, einfach da zu sein. 


Freud, Jenseits des Lustprinzips















Aufnahmen 17.11.2918

Donnerstag, 28. November 2019

Graugänse | Muster


Wir sehen Muster im System der Welt,
sie spiegeln unser Denken.
Verstörung schöpft Verstörung,
Ordnung findet Ordnung.



Graugänse | Donau | Wien © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Graugänse | Donau | Wien © Chris Zintzen @ panAm productions 2019









Aufnahmen: 17.11.2019

Mittwoch, 27. November 2019

Graugänse | Donau | Wien


Es war das besondere Flugbild, 
das mich auf den Schwarm von
mehreren Dutzend Graugänsen 
aufmerksam machte. 




Graugänse | Donau | Wien © Chris Zintzen @ panAm productions 2019































Graugänse | Donau | Wien © Chris Zintzen @ panAm productions 2019










Aufnahmen: 17.11.2019




Donnerstag, 21. November 2019

Crow | Key

Des Käfig der Befindlichkeit wird enger
durch Gewalt und Zwang und Widerstand.

Doch liegt der Schlüssel längst in deiner Hand,
du musst ihn nur gebrauchen.


Crow | Key @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Crow | Key @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Crow | Key @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019







Aufnahmen: 17.11.2019, Donau



Dienstag, 19. November 2019

Kormorane


Oft gehen sie zu zweit oder zu viert auf Jagd. Tauchen bis zu eineinhalb Minuten unter Wasser ab, wiederholen den Tauchgang mehrere Male.

Sie driften dabei Hunderte Meter flussabwärts und fliegen dann zum ursprünglichen Ausgangspunkt zurück, um die Tauchgänge fortzusetzen.

Die einzelnen Vögel behalten einander im Blick und agieren in Sichtweite.

Ihre Jagd hat etwas Gelassenes und Zielgerichtetes und erfolgt in ruhiger und offensichtlich selbstgenügsamer Wiederholung des Vorgangs.

Die närrischen Manöver der Möwen, ihr hysterisches Gezänk um die Beute, die  kreischenden Hetzmeuten ereignen sich wohl am gleichen Stromkilometer, doch berühren sie die stille Welt der Kormorane nicht.

Aber man kann den plänkelnden Rufen der Kormorane folgen, um in der Dämmerung ihre Schlafbäume zu orten, wo sie sich zu Dutzenden sammeln, um gemeinsam und sicher der Nacht zu harren.






Kormoran | Sturm © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Kormoran | Sturm © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Kormoran | Sturm © Chris Zintzen @ panAm productions 2019








17.11.2019, Kraftwerk Freudenau

Montag, 18. November 2019

Föhn / Möwen



Im Föhnsturm tanzen die Möwen.


  Föhn / Möwen © Chris Zintzen @ panAm productions 2019




























Donau, Langenzersdorf, 16.11.2019

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Jagd | Möwen


Manche jagen und fischen und
es gibt andere, die ihnen dann
die Beute streitig machen.





Jagd | Möwen © Chris Zintzen @ panAm productions








Aufnahme 27.10.2019, Albern

Mittwoch, 9. Oktober 2019

crow



crow Krähe © Chris zintzen @ panAm productions 2019

crow Krähe © Chris zintzen @ panAm productions 2019

crow Krähe © Chris zintzen @ panAm productions 2019











Langenzersdorf, Donau, 04.10.2019

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Kormorane | riverlife

Kormorane © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Kormorane © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Kormorane © Chris Zintzen @ panAm productions 2019

Kormorane © Chris Zintzen @ panAm productions 2019








Aufnahmen: 29.09.20919, Nationalpark Donauauen

Dienstag, 1. Oktober 2019

Freitag, 27. September 2019

Cranes | Ausweichmanöver




cranes @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019

cranes @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019

cranes @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019

cranes @ Chris Zintzen @ panAm productions 2019


Der abendliche Anhub 
der Personenschiffahrt
veranlasst die Reiher
vom Ufer Freudenau
stromaufwärts nach 
Westen zu 
fliegen über 
drei Autobahnen 
und über
fünf Brücken 
hinweg 
um bei Floridsdorf
Ruhe zu suchen.









Aufnahmen: Marina Freudenau, 24.09.2019
Text: 27.09.2019
Tag des Earth Strike in Wien




Mittwoch, 25. September 2019

Paradiesvögel

crow © Chris Zintzen @ panAm productions 2019


Sie suchen Paradiesvögel und
wollen selbst schillernd, bunt
und glänzend sein.

Ich bleibe bei den Krähen
und bin froh darob.










Donau, Pagode, 24.09.2019

Mittwoch, 17. April 2019

the single-hemispheric sleep of ducks



the single-hemisphere sleep of ducks © Chris Zintzen | panAm productions 2019
the single-hemisphere sleep of ducks © Chris Zintzen | panAm productions 2019

the single-hemisphere sleep of ducks © Chris Zintzen | panAm productions 2019



Like many other wild animals, ducks can sleep with one brain half. One eye stays open ("single-hemispheric" / "unihemispheric" sleep).
[source 1] [source 2]


Aufnahmen: 13.04.2019
Wien, Neue Donau

Mittwoch, 10. April 2019

dendrocop




Dendrocopos major © Chris Zintzen | panAm productions

Dendrocopos major © Chris Zintzen | panAm productions

Dendrocopos major © Chris Zintzen | panAm productions

Dendrocopos major © Chris Zintzen | panAm productions




Dendrocopos major / Great spotted woodpecker / Pic épeiche
Aufnahme: 06.04.2019
Nationalpark Donauauen

Montag, 1. April 2019

chaffinch




Chaffinch © Chris Zintzen | panAm productions

Chaffinch © Chris Zintzen | panAm productions

Chaffinch © Chris Zintzen | panAm productions

Chaffinch © Chris Zintzen | panAm productions

Chaffinch © Chris Zintzen | panAm productions


Buchfink ohne Lektüre
(Fringilla coelebs)
Aufnahmen: 30.03.2019, Klosterneuburg (Donauufer)