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Donnerstag, 17. September 2020

Zum Tage

 

Wir als Bundesregierung (Leergutreden) © Chris Zintzen @ panAm productions 2020







Update, 29.10.2020: Die heute im "Standard" publizierte Auswertung der PK-Protokolle der vergangenen Monate im Hinblick auf die jeweils quantitativen Anteile von "Eigenlob" / "nationalen Abgleich" / "Drohungen/Worst Case" und "rhetorische Stilmittel" gibt wertvolle Hinweise auf das Strickmuster der Regierungskommunikation. 

Insbesondere wären aber die grün markierten Parts "Metaphern, Floskeln, Plattitüden" wertvolles Rohmaterial für eine Diskursanalyse. Mich interessiert insbesondere die Normierung der Kommunikation und die Standardisierung ihrer Rituale. 

Es ist Lärm aus Kommunikationsfabriken. Das Medium "Sprache" als Verständigungs- und Erkenntnismittel wird von derlei getrübt. Als Spracharbeiter wehre ich mich dagegen wie der Tonsetzer gegen das Hirn- und Ohrenbetäubende des Krachs.



















Mittwoch, 24. Juni 2020

Stadtsprache II


Mohn/Papaver | Stadtsprache © Chris Zintzen @ panAm productions 2020
































Täglich neu gilt es, die Sprache vom Wust des Jargons zu befreien. Klärungen sind vorzunehmen, Abscheidungen durchzuführen. 

Verdrehte Sprache zeugt nicht nur von verdrehtem Denken, sondern verursacht dieses geradezu. 

Zu beobachten ist die Zunahme von Passivfügungen, oft in Kombination mit substantiviertem Präsenspartizip: 
Folglich nimmt der Grad an "Verwalteter Welt" in den Köpfen zu. 






24.06.2020




Dienstag, 23. Juni 2020

Stadtsprache



Hare Vienna @ Chris Zintzen @ panAm productions 2020

Hare Vienna @ Chris Zintzen @ panAm productions 2020






























Der Stadt aus dem Wege zu gehen,
erweitert das Gegenleben bis
in den Raum der Sprache.

Suche und finde den Ort fern
der Schreihälse und Immerberedten. 
Jetzt. 





22.06.2020




Donnerstag, 17. Mai 2018

fotografie | Wüste | Texas - New Mexico | Vom Sprechen, vom Schweigen, vom Schreiben

© Chris Zintzen. All rights reserved


Die Wüste, der Raum, the land, spiegelt dem introvertierten Menschen sein Inneres. Hier endlich findet er landschaftlich jenen Freiraum wieder, den er in sich trägt. Hier endlich vermag er auch die Stille zu finden, die er zum Denken und zum Sein und zu diesem ständigen inneren Fortschreiten benötigt. Denken und Nachdenken erfährt er als aktive Tätigkeit, raumgreifend und raumverschlingend der körperlichen Rastlosigkeit ähnelnd. 

Die Freiheit von Wüste und vermeintlicher Leere besteht auch in der Freiheit und in der Befreiung vom gesprochenen Wort. Wenn das Getöse von Konversation, Plappern, Plaudern verstummt, öffnet sich endlich der Raum für ein Denken, welches seinen verbalen Ausdruck womöglich erst Monate, Jahre, Jahrzehnte später zu finden vermag. 

Viele schreiben, kommt mir vor, weil sie eigentlich gerne sprechen möchten. Ich schreibe, weil ich nicht gerne spreche. Ich schreibe, um mir meine Sprache zu sichern und zu retten aus Lärm und Logorrhoe der konkreten und medialen Umgebung. Schreiben sortiert mir die Welt. Im Schreiben denkt sich mir die Welt.

Die Wüste als leeres Blatt. Die Wüste als Buch ohne Lettern. Die Wüste als unbelichteter Film, als unbespieltes Tonband:

Wo kein Anfang ist, gibt es auch kein Ende. 


Ich begegnete ihr in Form der Mojave-Wüste erstmals 1991 bei Fahrt mit Eric von Seattle nach Tijuana; seither suche ich diese Wüste – etwa in dem, was ich nach Maderthaner/Musner/Mattl "Randzone Wien" nennen möchte – kontinuierlich auf. 



||| Geoloc: Route 66, Texas Panhandle, New Mexico (zwischen  hier und  hier. Diese Links bitte mit rechter Maustaste/"Link in neuem Tab öffnen" ansteuern und mal in Ruhe ein Bier einkühlen gehen: Das per Wayback Machine im Internet Archive erhaltene Reiseblog lädt ein wenig langsam.)


Aufnahme: 24/25. 07. 2007




Freitag, 24. November 2017

Même: Vorwärts ins Zurück zum Text




urban tribes
ethnographie
jargonism
journal
notes
kulturkritik

Was vom Tage übrig blieb: Dass vergeht, was nicht notiert wird und verschwindet, was nicht aufgezeichnet wurde, weiss man immer wieder im Leben und man weiss es immer wieder neu beim Erkennen des Schon-wieder einmal Nicht-Wissens, was eben erst geschah.