Posts mit dem Label Tier werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Tier werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 9. August 2018

Latibulus argiolus | Kuckucksei ⟐ Survival Research Laboratories

EDIT: Womöglich Polistes dominula, Gallische Feldwespe, KEIN Parasit.


Chris Zintzen | panAm productions


Latibulus argiolus ist ein Hautflügler aus der Familie der Schlupfwespen (Ichneumonidae). Die Art ist auch unter dem Synonym Endurus argiolus bekannt.
Die Art parasitiert unter anderem an der Gallischen Feldwespe (Polistes dominula). Sie lauert dabei in Nestnähe auf eine Gelegenheit zum Eindringen und legt dann innerhalb weniger Sekunden ein Ei in eine Zelle. 

Beachte: Konstruktion / "Aufhängung" der Beine.
Siehe auch: Ameisenforum

||| Geoloc
Nationalpark Donauauen
Aufnahme 28.07.2018
|||

Sonntag, 29. Juli 2018

Libelle | Mimikry ⟐ Survival Research Laboratories

One picture - two resolutions.


Chris Zintzen | panAm productions



||| Geoloc
Nationalpark Donauauen


Aufnahme: 28.07.2018

|||

Sonntag, 3. Juni 2018

Schosshündchen Kaiserin Maria Theresias | Präparat eines Kontinentalen Zwergspaniels (Phalène) | Naturhistorisches Museum, Wien


© Chris Zintzen. All Rights reserved

© Chris Zintzen. All Rights reserved


Ausstellung "Verdinglichung" | "Reification", MAG3 (Wien)

Ausstellung: PRESSETEXT
chris zintzen_gue schmidt_fritz fro 

Je verdinglichter die Welt, je dichter das Netz, das der Natur übergeworfen wurde, desto mehr beansprucht ideologisch das Denken, das jenes Netz spinnt, seinerseits Natur, Urerfahrung zu sein.
Theodor W. Adorno: Wozu noch Philosophie?

Drei Positionen reflektieren die Entfremdung und Deformation, welche Natur (Chris Zintzen: Fotografie), Arbeit (Gue Schmidt: Installation) und Klang (Fritz Fro: Sound) unter kapitalistischen und neoliberalen Bedingungen erfahren. Zur Eröffnung spricht Walter Baier (transform! europe). 
__________________________________________________________

Eröffnung: Dienstag, 28. Juli 2020, 19 Uhr
Redner: Walter Baier (transform! europe)
Dauer: 28.07.-21.08.2020 
Zeiten: Di– Fr, 17–20 Uhr 

projektraum MAG3
A-1020 Wien, Schiffamtsgasse 17
Erreichbar über U2 Taborstrasse oder U4 Schottenring/Ausgang U2 Herminengasse 
Tel. 0676-34.09.218, Mail: mag3@mur.at 
https://bit.ly/Verdinglichung_Die-Ausstellung


P R E S S E T E X T

NATURES MORTES_chris zintzen
Tiere nach der Natur, inszeniert post mortem für ein prachtvolles Museum. Gruppiert und angeordnet nach dem Schema der biologischen Taxonomie (Stamm - Klasse - Ordnung - Familie - Gattung - Art) wird die ausgestellte Fauna zum Fak(e)simile des Lebens und zur stillgestellten Projektion. 
Die Inszenierung der mortifizierten Fauna exemplifiziert das „todbringende Verstehen“ (Tzvetan Todorov) des kolonisierenden wissenschaftlichen Blicks, welcher theatralisch Erkenntnisse als Beutestücke präsentiert. Die beforschten Lebewesen überleben diese Einverleibung in die Welt des Wissens nicht: Ihre verdinglichten Karkassen werden zu Stilleben (natures mortes) einer makabren Wahr-Scheinlichkeit von „Leben“. 
Die Serie von analogen S/W-Fotografien geht auf das Jahr 2002 zurück; das Material ist durch lange Lagerung korrodiert und zerkratzt, entstand zudem mit einer beschädigten Olympus OS2. Es bleibt das Perspektiv des beschädigten Lebens. Im Gegenbild und in seiner Fragilität wird „Leben“ offenbar. 

.............................................
NATURES MORTES_chris zintzen
Animals ’according to nature’, staged post mortem for a splendid museum. Sorted and arranged in line with biological taxonomy, the exhibited fauna represents a fake-simile of life and an immobilized projection of nature.
The staging of the mortified fauna exemplifies the "deadly understanding" (Tzvetan Todorov) of the colonizing scientific gaze, which theatrically presents its findings as pieces of prey. The researched living beings do not survive this incorporation into the world of knowledge: their reified carcasses become still lifes (natures mortes) of a macabre probability.
The series of analogue B/W photographs was created in 2002. The pictures were taken with a damaged Olympus OS2, the material is corroded and scratched due to long storage. The perspective of the damaged life remains. The very fragility of life is revealed through its counter-image.



Aufnahmen: 27.07.2002, 400 ASA, Belichtungszeit: 1s













Sonntag, 13. Mai 2018

Fotografie | BildSprache | Hinter Gittern

© Chris Zintzen. All Rights reserved.

Note: Bemerkenswerte optische Täuschung
qua Rasterung/Perspektive, die eine deutliche
Schiefstellung des Bildes suggeriert.
"Perspektivisches Moiré". 

BildSprache: Aus dem fotografischen Dialog mit Julian Schutting, 2002-2003.

||| Geoloc
Tierschutzhaus Vösedorf
1123 Wien


Aufnahme: 12. 01. 2003


|||

Montag, 27. November 2017

Fotografie | Der Reiher









Lafontaines Fabel fasst sehr gut den Hauch von Arroganz, der diesen Vogel umgibt. Da ihm nichts gut genug ist, ist er letztlich auf die mundanste Nahrung angewiesen. 


Doré und Grandville ziehen als Illustratoren jeweils andere Schlüsse: Grandville visiert auf ein am Reiherteich vorüber schreitendes Paar und rät implizit schmunzelnd, sich mit seiner eher unharmonisch wirkenden Ehegattin zufriedenzugeben. – Doré dahingegen fasst den Reiher als schmalen, einsamen Elegant: Ein arroganter Beau, der sich sein Unglück auf elaborierte Weise selbst kreiert. 

Ein-ein-viertel Jahre wartete ich vergeblich auf das Tier: Womöglich an falscher Stelle, weiß ich jetzt.

........................................................................


Illustration: Jean-Jacques Grandville (1803 – 1847)
Les Fables / Jean de La Fontaine, Paris: Michel de l'Ormeraie, 1838 à 1840.


Illustration: Gustave Doré (1832 – 1883)
Fables de La Fontaine avec les dessins de Gustave Doré, Hachette & Cie, Paris 1868.


........................................................................

Der Reiher

Einst schritt, ich weiß nicht, wo es war,
Ein Reiher her, mit langem Schnabel, langem Hals.
Die Luft war hell, der Himmel klar,
Die Welle ebenfalls.
Gevatter Karpfen neckte mit Gevatter Hecht,
Sie tummelten sich nah am Rand des Ufers hin;
Ein Stoß vom Reiher nur, so hatte er Gewinn –
Doch war es ihm zurzeit nicht recht,
Da seine Vesperstund' noch nicht geschlagen.
Er hielt auf Ordnung, darum schien's ihm besser,
Zu warten, bis noch leerer ihm der Magen.
Der Hunger kam. Da trat er ans Gewässer
Und sah die Schleie jetzt empor vom Grunde zieh'n:
Ein Mahl, das ihm nicht eben sehr lukullisch schien.
Er hatte Besseres erwartet, denn er hatte
So heiklen Geschmack wie des Horatius Ratte.
»Ich – Schleie?«, sagte er; »nein, euch verachte ich.
Welch ein gemeiner Fraß! Wofür denn hält man mich?«
Die Schleie fort – Gründlinge kommen.
»Ein Reiher, der mit Gründlingen fürlieb genommen –
Ein Unding wär's! Für solche Kleinigkeiten sperr
Ich nicht den Schnabel auf. Bewahre mich der Herr!«
Er hat ihn aufgesperrt für weniger als dies!
Es kam so weit, dass sich kein Fisch mehr sehen ließ.
Der Hunger wuchs. Er war zuletzt zufrieden,
Dass ihm ein kleines Schneckchen ward beschieden.

Wer zu viel haben möcht',
Der wird riskieren,
Das, was ihm minder recht,
Auch zu verlieren.
Schwimmt euch kein Taler her,
Greift nach dem Dreier,
Denkt an die gute Lehr'
Von unserm Reiher.
Dt. v. Theodor Etzel, Berlin: Propyläen-Verlag, 1923, S. 130f. 

........................................................................

Original: Jean de la Fontaine: Le Héron (1678)

Un jour, sur ses longs pieds, allait je ne sais où,
Le Héron au long bec emmanché d'un long cou.
Il côtoyait une rivière.
L'onde était transparente ainsi qu'aux plus beaux jours ;
Ma commère la carpe y faisait mille tours
Avec le brochet son compère.
Le Héron en eût fait aisément son profit :
Tous approchaient du bord, l'oiseau n'avait qu'à prendre ;
Mais il crut mieux faire d'attendre
Qu'il eût un peu plus d'appétit.
Il vivait de régime, et mangeait à ses heures.
Après quelques moments l'appétit vint : l'oiseau
S'approchant du bord vit sur l'eau
Des Tanches qui sortaient du fond de ces demeures.
Le mets ne lui plut pas ; il s'attendait à mieux
Et montrait un goût dédaigneux
Comme le rat du bon Horace.
Moi des Tanches ? dit-il, moi Héron que je fasse
Une si pauvre chère ? Et pour qui me prend-on ?
La Tanche rebutée il trouva du goujon.
Du goujon ! c'est bien là le dîner d'un Héron !
J'ouvrirais pour si peu le bec ! aux Dieux ne plaise !
Il l'ouvrit pour bien moins : tout alla de façon
Qu'il ne vit plus aucun poisson.
La faim le prit, il fut tout heureux et tout aise
De rencontrer un limaçon.

Ne soyons pas si difficiles :
Les plus accommodants ce sont les plus habiles :
On hasarde de perdre en voulant trop gagner.
Gardez-vous de rien dédaigner ;
Surtout quand vous avez à peu près votre compte.
Bien des gens y sont pris ; ce n'est pas aux Hérons
Que je parle ; écoutez, humains, un autre conte ;
Vous verrez que chez vous j'ai puisé ces leçons.


........................................................................