Dienstag, 4. April 2023

Kittlers "Aufschreibesysteme" in neuer Edition – Anregungen für ein "Literatur als Radiokunst"-Archiv (Archi-LARK)

 


"Aufschreibesysteme" in neuer Edition – Anregungen für ein "Literatur als Radiokunst"-Archiv (Archi-LARK)


Kittlers "Aufschreibsysteme" in neuer Edition – Anregungen für ein "Literatur als Radiokunst"-Archiv (Archi-LARK)

Eine postfaktisch-produktive Darstellung des von Merve unternommenen Unterfangens, Friedrich Kittlers Begriff der "Format-" bzw. "Materialgerechtigkeit" für gerade archivalisch-editorische Belange neu ernst zu nehmen (1), erscheint im Merkur (2) zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt: Nachdem das Literaturarchiv Marbach die Langzeitarchivierung von Netzliteratur und literarischen Weblogs bereits im Jahr 2018 "vorübergehend" einfror (3) und von DILIMAG (4) dieser Tage die Nachricht von dessen Einstellung kommt (5), wird das u. A. dort Erarbeitete am geeigneten Gegenstand fruchtbar. 

Vielleicht kann dieser Befund eine methodologisch und ideell relevante Basis für die Entwicklung des Archi-LARK-Projektes (6) abgeben? 


Stichworte: Netz statt Datensilo, Anknüpfungpunkte zu anderen Systemen; Durchlässigkeit; Objekt-, Format- und Materialerechtigkeit; hybrides Archiv; Langzeitarchivierun;, Daten und Kontexte; Nachlassbewusstheit; 


Guido Graf Wenn ich auf das Feld der Gegenwartsliteratur schaue, haben wir ja jetzt schon eine ganze Reihe von Autor:innen, wie Barbara Köhler, Thomas Meinecke, Marcel Beyer, Thomas Kling, von dem jetzt schon eine noch ganz traditionelle Werkausgabe erschienen ist, die alle in unterschiedlichen Medien unterwegs sind oder waren. Mit dem Verständnis von Edition und Archiv, über das wir jetzt sprechen, ginge es etwa in einer Werkausgabe von Thomas Meinecke zum Beispiel auch darum, seine Tätigkeit als DJ abzubilden.

Tom Lamberty Da stimme ich Dir vollkommen zu. Auch was an Netzliteratur, Blogs zum Beispiel, an den Literaturarchiven gesammelt wird oder werden sollte, stellt die vor enorme Herausforderungen. Das ist ein hochkomplexes Gebiet und ein aberwitziges Gebiet, auch was das Volumen angeht. Wenn man sich überlegt, was heute an rein digitalen Texten produziert wird und an wie vielen Orten, kann einem flau werden. Trotzdem brauchen wir natürlich Werkzeuge dafür, wie wir damit umgehen, und vor allem ein politisches Verständnis, wie wir damit als Gesellschaft umgehen wollen. (2)


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(1) https://www.merve.de/index.php/book/show/565

(2) https://www.merkur-zeitschrift.de/2023/03/31/silos-systematisch-aufbrechen-gespraech-ueber-friedrich-kittler/

(3) https://www.dla-marbach.de/bibliothek/literatur-im-netz/

(4) https://iza-server.uibk.ac.at/dilimag/homeContent.jsf

(5) https://literaturkritik.at/essay/ein-kurzer-brief-zum-abschied

(6) https://panamproductions.blogspot.com/2023/02/literatur-als-radiokunst-analytisches.html

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