Samstag, 28. April 2018

Plant Structures | Syringa ||| Wider den Roman als Ideologie


© Chris Zintzen All Rights reserved


Flieder | Syringa vulgaris (Linné, 1735) <<< Ableitung von syrinx | Flöte, Röhre, Pfeife (F. Sauerhoff, 2001) >>> Nymphe Syrinx, Schwester der Wasser (Tochter des Flussgottes Ladon?); verschmäht als Elevin der jungfräulichen Artemis | Diana die Avancen des Pan. Wird nach Ovid (Metamorphosen, Buch 1) auf eigene Bitte hin in ein Schilfrohr am Ufer des Ladon verwandelt. Pan allerdings bringt die Nymphe letztlich doch in seinen Besitz, indem er das Schilfrohr schneidet und mit Wachs zur Panflöte fügt. 

Es ist eine mehrfache Wandlung mit jähen Peripetien: ein konzeptueller  Transit, in dessen Verlauf der Flieder mittelbar dem Reich der griechischen Artemis entwächst. Das vernetzte und vernetzende Konzeptualisieren von Mythopoetik und Mythosemiose gelangt auf rationalem Wege zu ähnlichen Ergebnissen wie die Mystik, freilich ohne individuelle Empfindsamkeiten ausstellen zu müssen.



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| Wider: Den Roman als Denkweise, als Bühne der Ich-Vollplastik und oder deren -fiktion (= Problematik der durch die Bibel begründeten Heils- und Erfüllungsverheissungen)

 >>> Um-Denken der Konzepte (= gesellschaftliche Konstruktionen)  "Glück" und "Erfolg" und deren Dekonstruktion als zentrale ideologische Aspekte des Romanesken, selbst dort, wo diese Aspekte in Form von "Leidensgeschichte" bzw. in Form der "problematischen Innenschau" mit negativen Vorzeichen versehen werden. 

Gut erkennbar an medialen Vermittlungen von Biographica, Betroffenen-, Opfer- und Erfolgsgeschichten, ist die Ideologie des Romans tief in individuelle Selbstkonzeptualisierungen eingedrungen. Die Romanform als gesellschaftlicher Imperativ der Selbstauffassung produziert ihrerseits Unglück am vermeintlichen 
individuellen Nichtgenügen bzw. an der eigenen Nichtigkeit. 

An eine derartige Kritik des Romans und der Bibel wird eine Kritik der sich kunstnah wähnenden bürgerlichen Psychoanalyse anzuschließen sein. Eine Kritik indes, welche mehr die Freudianische Orthodoxie zum Ziel haben wird als Freud selbst. 


| Für: Cut statt Paste, Reduzieren statt Füllen | Leichtigkeit und Beweglichkeit | Für eine Selbstkonzeptualisierung – wo überhaupt notwendig – entlang von strukturellen Transienten. |



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||| Geoloc

Donauufer, 2100 Floridsdorf



Aufnahmen: 24.04.2018


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