Aber ich kehre noch einmal zu jenem handwerklichen Bild zurück, das für mich persönlich sehr wichtig ist. Der Schreibraum ist für meine Begriffe wie eine Werkstatt, in der man vielleicht manchmal - und aus Gründen, die für einen Laien nicht nachvollziehbar sind - an einem Werkstück Blut und Wasser schwitzt, in der man aber sein Zuhause weiß. Dazu gehört auch, dass man Vieles von dem, was textmäßig in der Welt kursiert, als "unhandwerklich" oder als "wider die Handwerksmoral verstoßend" empfindet und eine deutliche Grenze zieht gegenüber jenen, die offensichtlich denken, dass jeder, der zu sprechen imstande sei, damit notwendig auch zu schreiben vermöge.
Blassers Nachf., 1020 Wien, 2015 |
16.02.2020