Für Richard Reichensperger
Die InsideOut-Perspektive ist die dem Café Prückel an der Wiener Ringstraße angemessene: Denn in das bei Künstlern, Intellektuellen und Bridge-Spielern beliebte, hallenhaft helle Lokal blickt man nicht hinein, sondern man blickt aus dieser Landing-Zone für Kluges und Wenigerkluges, für meist Schickes oder relativ Inspiriertes durch die riesigen Fensterflächen auf eine zur reinen Kulisse geschrumpfte Umwelt hinaus.
In Summe bei Treffen und in Gesprächen wohl Monate dort verbracht. Gesichter, Sprachfetzen, Herumgerücke auf unpraktischem Gestühl aus den 50er Jahren. Der Unterhaltungspianist, der in Spielpausen zwischen den Tischchen mäanderte, um Wünsche entgegenzunehmen und der den rauchenden Damen didaktisch gemeinte Hustenbonbons anbot (ich fuhr ihn einmal mit dem 2CV heim). Richard Reichensperger, Gespräch über Nestroy, schwer nur vernehmlich im wenig gedämpften atmosphärisch-akustischen Nebel, dort.
Aufnahmen: September 2001
|||