Montag, 11. Dezember 2017

Fotografie | Randzone Wien | Car Wash | 3


Fotografien sind Objets trouvés, sind dem öffentlichen Raum abgetrotzte Ansichten, sind konkrete Versionen aus dem potentiell unendlichen Treibgut möglicher Perspektiven. Für mich ergeben sich Motiv und Blickwinkel zwingend. Deshalb rekurriert meine Fotografie auf ein, wie ich weiß, limitiertes Spektrum von Themen. 

Stets funktionieren meine Kameras als Botanisiertrommeln kultureller Marginalien, allenfalls als Sammellinsen für kulturelle oder naturale Strukturen. Mein Kamera-Auge agiert in vollständiger Isotopie mit meiner Sammelleidenschaft, welche auf "Trivia & Ephemera" fokussiert. 

Exil im Lexik der Fotografie
American Places Vienna

Samstag, 9. Dezember 2017

Fotografie | Randzone Wien | Car Wash | 2



Dieses "an die Ränder Gehen" muss nicht nicht notwendig heissen, ständig die Grenzen austesten zu müssen. Im Gegenteil offenbart es die Suchbewegung nach Ruhe, Weite und stillem Epiphanien, Wertigkeiten also, welche dem unendlich geschwätzigen, umkämpften "Zentrum" ferne liegen.

Exil im Lexik der Fotografie
American Places Vienna


Freitag, 8. Dezember 2017

Fotografie | Randzone Wien | Car Wash | 1



Unterwegs im amerikanischen Wien. Round Midnight, September.

Exil im Lexik der Fotografie
American Places Vienna


Samstag, 2. Dezember 2017

Fraktalgeschichten | Der Mentor, die Frauen ohne Scheitel, Zyankali




Er nennt sich "der Mentor". Auffallend ist seine Ausstattung: Rollerblades baumeln am  Rucksack, Kletterseil, Badesandalen, Trinkflasche. Ein Staubsaugerrohr ragt oben heraus. Viele Karabiner. Es ist Winter. 

Donnerstag, 30. November 2017

Prousts U-Bahn | Notiz






Prousts "Wiedergefundene Zeit" erschließt das Wesen der Erinnerung vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs und der rapide anachronistisch werdenden Welt des Adels. Schützengräben versus Salons, krude Homoerotik vor dem Hintergrund genealogischen Geplänkels im Zirkel  aristokratischer Jours. -

Montag, 27. November 2017

Fotografie | Der Reiher









Lafontaines Fabel fasst sehr gut den Hauch von Arroganz, der diesen Vogel umgibt. Da ihm nichts gut genug ist, ist er letztlich auf die mundanste Nahrung angewiesen. 


Doré und Grandville ziehen als Illustratoren jeweils andere Schlüsse: Grandville visiert auf ein am Reiherteich vorüber schreitendes Paar und rät implizit schmunzelnd, sich mit seiner eher unharmonisch wirkenden Ehegattin zufriedenzugeben. – Doré dahingegen fasst den Reiher als schmalen, einsamen Elegant: Ein arroganter Beau, der sich sein Unglück auf elaborierte Weise selbst kreiert. 

Ein-ein-viertel Jahre wartete ich vergeblich auf das Tier: Womöglich an falscher Stelle, weiß ich jetzt.

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Illustration: Jean-Jacques Grandville (1803 – 1847)
Les Fables / Jean de La Fontaine, Paris: Michel de l'Ormeraie, 1838 à 1840.


Illustration: Gustave Doré (1832 – 1883)
Fables de La Fontaine avec les dessins de Gustave Doré, Hachette & Cie, Paris 1868.


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Der Reiher

Einst schritt, ich weiß nicht, wo es war,
Ein Reiher her, mit langem Schnabel, langem Hals.
Die Luft war hell, der Himmel klar,
Die Welle ebenfalls.
Gevatter Karpfen neckte mit Gevatter Hecht,
Sie tummelten sich nah am Rand des Ufers hin;
Ein Stoß vom Reiher nur, so hatte er Gewinn –
Doch war es ihm zurzeit nicht recht,
Da seine Vesperstund' noch nicht geschlagen.
Er hielt auf Ordnung, darum schien's ihm besser,
Zu warten, bis noch leerer ihm der Magen.
Der Hunger kam. Da trat er ans Gewässer
Und sah die Schleie jetzt empor vom Grunde zieh'n:
Ein Mahl, das ihm nicht eben sehr lukullisch schien.
Er hatte Besseres erwartet, denn er hatte
So heiklen Geschmack wie des Horatius Ratte.
»Ich – Schleie?«, sagte er; »nein, euch verachte ich.
Welch ein gemeiner Fraß! Wofür denn hält man mich?«
Die Schleie fort – Gründlinge kommen.
»Ein Reiher, der mit Gründlingen fürlieb genommen –
Ein Unding wär's! Für solche Kleinigkeiten sperr
Ich nicht den Schnabel auf. Bewahre mich der Herr!«
Er hat ihn aufgesperrt für weniger als dies!
Es kam so weit, dass sich kein Fisch mehr sehen ließ.
Der Hunger wuchs. Er war zuletzt zufrieden,
Dass ihm ein kleines Schneckchen ward beschieden.

Wer zu viel haben möcht',
Der wird riskieren,
Das, was ihm minder recht,
Auch zu verlieren.
Schwimmt euch kein Taler her,
Greift nach dem Dreier,
Denkt an die gute Lehr'
Von unserm Reiher.
Dt. v. Theodor Etzel, Berlin: Propyläen-Verlag, 1923, S. 130f. 

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Original: Jean de la Fontaine: Le Héron (1678)

Un jour, sur ses longs pieds, allait je ne sais où,
Le Héron au long bec emmanché d'un long cou.
Il côtoyait une rivière.
L'onde était transparente ainsi qu'aux plus beaux jours ;
Ma commère la carpe y faisait mille tours
Avec le brochet son compère.
Le Héron en eût fait aisément son profit :
Tous approchaient du bord, l'oiseau n'avait qu'à prendre ;
Mais il crut mieux faire d'attendre
Qu'il eût un peu plus d'appétit.
Il vivait de régime, et mangeait à ses heures.
Après quelques moments l'appétit vint : l'oiseau
S'approchant du bord vit sur l'eau
Des Tanches qui sortaient du fond de ces demeures.
Le mets ne lui plut pas ; il s'attendait à mieux
Et montrait un goût dédaigneux
Comme le rat du bon Horace.
Moi des Tanches ? dit-il, moi Héron que je fasse
Une si pauvre chère ? Et pour qui me prend-on ?
La Tanche rebutée il trouva du goujon.
Du goujon ! c'est bien là le dîner d'un Héron !
J'ouvrirais pour si peu le bec ! aux Dieux ne plaise !
Il l'ouvrit pour bien moins : tout alla de façon
Qu'il ne vit plus aucun poisson.
La faim le prit, il fut tout heureux et tout aise
De rencontrer un limaçon.

Ne soyons pas si difficiles :
Les plus accommodants ce sont les plus habiles :
On hasarde de perdre en voulant trop gagner.
Gardez-vous de rien dédaigner ;
Surtout quand vous avez à peu près votre compte.
Bien des gens y sont pris ; ce n'est pas aux Hérons
Que je parle ; écoutez, humains, un autre conte ;
Vous verrez que chez vous j'ai puisé ces leçons.


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Freitag, 24. November 2017

Même: Vorwärts ins Zurück zum Text




urban tribes
ethnographie
jargonism
journal
notes
kulturkritik

Was vom Tage übrig blieb: Dass vergeht, was nicht notiert wird und verschwindet, was nicht aufgezeichnet wurde, weiss man immer wieder im Leben und man weiss es immer wieder neu beim Erkennen des Schon-wieder einmal Nicht-Wissens, was eben erst geschah.

Donnerstag, 23. November 2017

Fraktalgeschichten | Helios, der Soldat und die Drohnen







Die Kuppelfigur des Naturhistorischen Museums zu Wien ist eine Helios-Statue; gegenüber wacht eine Athene über das Kunsthistorische Museum, das Schwesterhaus. Mt freiem Auge sind die Einzelheiten der Figuren nicht auszumachen. Per Teleobjektiv lassen sich Strahlenkranz und Fackel des Sonnengottes erkennen: Helios (Mithras) als Prototyp für die Freiheitsstatue New Yorks.

Er ist Frühpensionist nach drei Jahrzehnten als Berufssoldat. Eine jähe Windbö hatte den Fallschirm des Gebirgsjägers erfasst und gegen einen einzelstehenden Baum geschleudert. Nach dem nur langsam heilenden Beckenbruch war der Fünfzigjährige beim Militär nicht mehr verwendbar. Auf Anweisung des Arbeitsamtes leistete der ehemalige Offizier Hilfsdienste bei archäologischen Ausgrabungen im Helenental. Er sagt, er wohne bei seiner Tante, nachdem er die zu teuer gewordene Mietwohnung hatte aufgeben müssen.

Für mehr oder weniger spektakuläre Foto- und Filmaufnahmen werden zunehmend Drohnen eingesetzt. In einem YouTube-Video wird die Topographie von Auschwitz-Birkenau aus Luft- und Drohnenperspektive gezeigt. Überraschend ist, wie nahe die moderne Besiedelung dem ehemaligen Lager gekommen ist. Man hatte sich die Umgebung menschenleer, wie einst, vorgestellt.

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Sonntag, 5. November 2017

Fraktalgeschichten | Friseurschere, Schwedenplatz und den Müll Hinuntertragen



Sie dürfte Anfang 30 sein, arbeitet im Fachhandel für Friseurbedarf.

Montag, 25. September 2017

Freitag, 15. September 2017

Boiler Room Roams Reich Contemporarily


















This is exactly what I anticipated when I used this piece for my dance-workouts @ Prater in early 2015: Advanced House-Compositions follow the path layed out by Minimal Music, Serial Composition, Phasing Experiments in Contemporary Music.

Dienstag, 29. August 2017

Termine, Sprechen zur Kunst



Wien Museum: Donnerstag, 07. September 2017, 18:30 Uhr






















Ein Objekt, drei Perspektiven: Das "Weiss-Panorama" (Leopold Weiß, Fotografische Rundansicht der Stadt Wien, aufgenommen vom Stephansturm, 1860). 
Mit: Susanne Winkler, Oliver Oth, Chris Zintzen. 

Montag, 14. August 2017

New Music Track: East West Astronaut


Finished 2day. No Autotune inside. (Hört man, *grins*).





My left-handed, autodidactic approach to Logic X and proTools painstakingly continues. 



✩✩✩✩✩



Donnerstag, 3. August 2017

New Music Track: Phases Cool Water


Finished 2day.




✩✩✩✩✩

Samstag, 22. Juli 2017

Nachdenken über ... Stadtpläne, Altwaren, Totems, Trigger, Kunst







Freud Studienausgabe, Tech-House-Release



1. Fragen

Die kleine Skizze über den Generalstadtplan 1904 und darüber, welche Auskunft er gibt über das Gebäude, in dem wir leben, ist programmatisch. Ist programmatisch für einen Zugang zu Welt, der grundsätzlich immer nach dem "Warum?", "Wie?" und "Woher?" des Soseins fragt und nicht eher ruht, bis diese und jede Menge anderer Fragen - genauso wie Fragender und Befragter - erschöpfend beantwortet sind. Oder bis die Datenmenge unübersichtlich geworden ist. 

Sonntag, 16. Juli 2017

GSP 1904


Aus dem Wiener Generalstadtplan 1904 geht hervor, dass unser Haus im Jahr 1872 erbaut worden ist. Die gesamte Häuserzeile stammt - mit Ausnahme des abgerundeten Eckhauses - aus diesem Jahr. Die etwas kleiner gehaltenen Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite waren weitgehend 1871 errichtet worden. 


Mittwoch, 12. Juli 2017

Video: Tettigonia viridissima Viennensis



Tettigonia viridissima Viennensis. Nachdenken über Aszendenz, Transzendenz, Immanenz.
Idee, Kamera, Edit, Sound: Chris Zintzen, 10. 7. 2017

POV-Productions 
Pan Am-Productions
MMXVII

✩✩✩✩✩

Cee Video in Full Size, HD @ YouTube

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✩✩✩✩✩

Tettigonia viridissima 
Great Green Bush-Cricket
Großes Grünes Heupferd

✩✩✩✩✩

Sonntag, 16. April 2017

in|ad|ae|qu|at lebt: to be continued







in|ad|ae|qu|at wird fortgesetzt. Alles Weitere zu seiner Zeit.
Thanx to Renate Giacomuzzi and Dilimag

Nulla dies sine linea. 


✩✩✩✩✩

Mittwoch, 18. Januar 2017

elements















      
TY, Julian.

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